In den frühen sechziger Jahren entwickelte Mary Whitehouse aus Elementen des Ausdruckstanzes und der Aktiven Imagination nach C.G. Jung die tanztherapeutische Methode „Movement in Depth“. Als Bewegungstherapeutin war sie an ganzheitlicher Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Sie erforschte mit ihren Schülern das authentische Bewegen aus inneren Impulsen heraus und entdeckte den Unterschied von Sich bewegen und Bewegt werden.
Janet Adler erweiterte den Ansatz von Mary Whitehouse zu einer neuen Bewegungspraxis, in der die Beziehung zwischen einer sich bewegenden Person/ Mover und einer bezeugenden Person/ Witness im Vordergrund steht und die Grundform der Discipline of Authentic Movement bildet.
Sowohl Whitehouse als auch Adler legen Wert auf die Entwicklung eines unterscheidenden Bewusstseins, d.h. der inneren Wahrheit zu folgen und die eigene Erfahrung von der Erfahrung anderer abgrenzen zu können.
Ziel von Authentic Movement ist es, durch die Beziehung zum äußeren Zeugen den inneren Zeugen heraus zu bilden. Mover und Witness üben ihre jeweiligen Rollen in Dyaden, Triaden und in der Gruppe. Auf diese Weise entsteht sowohl persönliches, kollektives als auch transpersonales Bewusstsein.
Authentic Movement ist eine heilsame, verkörperte Achtsamkeitspraxis. Sie vereint Körper, Geist und Seele und spricht unsere Sehnsucht nach Ganzheit an. Die direkte Erfahrung der inneren Bewegung ermöglicht, eine tiefe Hingabe an das Geschehen und Nicht-Wissen zuzulassen und darin eine Quelle der Regeneration und der Kraft zu finden.
Jeder Schritt eine Entfernung
in die Zukunft;
dazwischen ein Schweben
in einer Gegenwart
die trägt: kein Wollen,
kein Vorsatz mehr,
nur noch teilen, was ist.
Für den Mut, sich berühren zu lassen.
G. Wittmann